heute habe ich für euch den ersten Teil meiner Story ¨Das Mädchen mit dem halben Herz¨.
In regelmäßigen Abständen werde ich euch die nächsten Teile hochladen.
-> Alle Rechte dieser Story liegen bei mir!
Viel Spaß dabei!
Das Mädchen mit dem halben Herz
Laila
¨Hey Laila! Schau mal wer da gerade
lang geht!¨
Christin zeigte mit ihrem Zeigefinger
zum dem Springbrunnen im Park. Mein Herz setzte einen Moment aus. Elias saß
dort! Aber leider mit seinem Kumpel Stefan. Jeder wusste, dass er auf Elias
steht. Nur er selbst schien es nicht zu bemerken.
¨Los, geh ihn ansprechen!¨sagte sie
ziemlich herrisch.
¨Ach Mensch Christin! Ich kann nicht
einfach so dahin gehen und ihn ansprechen. Guck dir doch mal ihn an und dann
guck mal mich an. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ein Mensch wie
er.....¨
Doch ich kam nicht dazu meinen Satz
zu vervollständigen. Elias hatte mich gerade angesehen...
Was er wohl über mich dachte?
Bestimmt machte er sich gerade mit Stefan über mich lustig. War ja auch kein
Wunder. Er war einfach zu gut für mich. Mit seinen fast schon schwarzen Locken
und den grünen Augen sah er auch einfach fantastisch aus. Wen er wohl als seine
Partnerin auswählen würde? Der Termin des diesjährigen Hochzeitstages rückte
immer näher. Und dies war der einzige Tag im Jahr an dem man heiraten durfte.
Ich war gerade 18 geworden und durfte nun auch endlich heiraten. Es wäre
wirklich praktisch, wenn ich mich vor diesem Tag in jemanden verlieben würde,
der diese Liebe auch erwiderte. Vor der Hochzeit durfte sich ein Paar nicht
berühren. Das war die wichtigste Regel und diese durfte auch nicht gebrochen
werden. Aber so wie es aussah, konnte ich lange darauf warten, dass Elias sich
in mich verlieben würde. Ich wusste ja nicht einmal, ob er überhaupt Interesse
an Frauen hatte. Er hing ja schließlich den ganzen Tag mit Stefan ab.
¨Ach jetzt hör doch mal damit auf! Du
bist schön. Ich bin mir nur nicht so sicher, ob er Frauen überhaupt mag¨, gab
sie etwas zerknirscht zu.
¨Und wie finden wir das jetzt am
besten heraus?¨, fragend schaute ich sie an.
Da war ich ja mal gespannt. Sie
stellte sich das immer alles so einfach vor. Plötzlich stand sie auf.
¨Christin, was machst du da?¨
Doch sie antwortete mir nicht und
ging schnell auf Elias und Stefan zu. Oh nein! Sie würde mich total blamieren,
da war ich mir sicher. Sie würde ihm sagen, dass ich ihn toll finde und er
würde sich höchstwahrscheinlich über mich lustig machen.
Ich sah nur, wie sie ihm etwas ins
Ohr flüsterte. Stefan sah böse zu ihr. Mittlerweile war ich mir ziemlich
sicher, dass zumindest Stefan in ihn verliebt war.
Elias holte sein Handy hervor und
tippte etwas ein. Was die beiden da wohl trieben?
Christin verabschiedete sich von ihm
und kam lächelnd zu mir zurück.
¨Was hast du gesagt?¨ fragte ich sie,
noch ehe sie überhaupt bei mir war.
¨Das wirst
du schon noch früh genug herausfinden.¨ zwinkerte sie mir zu.
Was sollte das denn jetzt? Entweder
sie hatte nichts bei ihm erreicht, oder sie hatte mich total blamiert, was mir
wahrscheinlicher schien.
Langsam ging ich nach Hause. Es wurde
Zeit, dass ich endlich mein eigenes Reich hatte. Es ging mir wirklich auf die
Nerven, dass mir meine Eltern vorschrieben wann ich zu Hause sein sollte. Ich
musste endlich heiraten.
Nur dann hatte ich das Recht auf eine
eigene Wohnung. Aber erstmal musste ich einen passenden Mann finden. Was in
meinem Fall wohl eine unlösbare Aufgabe war.
Ich fand mich selbst einfach nur zu
dünn. Christin bezeichnete es gerne als zierlich und fand meine Figur natürlich
beneidenswert. Aber sie schien ja eh unter Geschmacksverkalkung zu leiden. Sie
fand ja Elias nicht mal toll! Das wollte schon was heißen.
Ich klingelte. Es dauerte etwas, aber
schließlich öffnete mir mein älterer Bruder Mario die Tür.
¨Na Prinzessin, du guckst aber
verträumt. Ist dir etwa dein Traummann über den Weg gelaufen?¨ zog er mich mal
wieder lachend auf. Ich mochte meinen Bruder sehr, aber manchmal besaß er
einfach kein Feingefühl. Ich folgte ihm durch den Flur in die Küche.
¨Schön wäre es. Aber eigentlich
müsste ich dich dasselbe fragen. Du bist jetzt 22 Jahre alt und hast noch immer
keine Frau gefunden. Willst du etwa nicht heiraten?¨, skeptisch sah ich ihn
dabei an. Er war ein wirklich gut aussehender Kerl. Ich konnte mir einfach
nicht vorstellen, dass er keine Interessentinnen hatte. Aber vielleicht gab es
ja einen anderen Grund dafür.
¨Ach quatsch! Mir ist die Richtige
nur noch nicht über den Weg gelaufen. Möchte mich nicht einfach so festlegen,
ohne die Person richtig zu kennen¨, gab er zu und schaute mich dabei
herausfordernd an. Das fand ich irgendwie merkwürdig. Sonst handelte er auch
immer ohne vorher nachzudenken. Aber ok, es war ja schließlich seine
Entscheidung.
¨Ich habe schon jemanden gefunden,
den ich gerne mag. Aber das beruht, glaube ich, nicht auf Gegenseitigkeit. Er
weiß ja nicht mal, dass ich ihn gerne mag. Und der Hochzeitstag rückt immer
näher! Was ist, wenn wir uns erst danach finden? Dann muss ich noch ein ganzes
Jahr darauf warten richtig mit ihm zusammen zu sein.¨ sagte ich ziemlich
traurig zu ihm. Abwartend sah er mich an. Hatte ich etwas falsches gesagt?
¨Ach so ist das also! Du kannst es
mal wieder nicht abwarten. Na ja, ungeduldig warst du ja schon immer. Aber lass
dir eins von mir gesagt sein: Triff deine Entscheidung nicht zu voreilig! Du
musst dein restliches Leben mit dem Mann zusammen bleiben. Triff deine
Entscheidung also mit Bedacht.¨ sagte er. Sollte das jetzt wirklich ein
Ratschlag von ihm sein? Irgendwie hatte er ja Recht. Aber er tat ja gerade so,
als ob ich nicht selbst wüsste, dass diese Entscheidung mein ganzes Leben
beeinflussen würde. Er verließ die Küche und ließ mich mit meinen Gedanken
alleine. Ich stand auf und ging erstmal zum Kühlschrank. Eigentlich hatte ich
nicht wirklich Hunger. Aber ich hatte heute noch
nicht wirklich viel gegessen. Es war einfach zu heiß draußen. Ich schaute
hinein, fand aber nicht wirklich
etwas. Ich wusste ja nicht mal selbst, auf was ich Appetit hatte. Eis oder
Schokomuffins wären jetzt toll! Aber natürlich war beides mal wieder nicht im
Haus. Das würde ich auf jeden Fall ändern, wenn ich erstmal meinen eigenen
Haushalt hatte. Ich schnappte mir einen Joghurt und ging in mein Zimmer. Zu
meinen Eltern schaute ich erst gar nicht. Wir hatten einfach kein gutes
Verhältnis zueinander. Klar liebte ich die beiden, aber ich fand, dass sie
einfach keine guten Eltern waren. Den ganzen Tag stritten sie und waren nur mit
sich selbst beschäftigt. Und mir gegenüber verhielten sie sich immer irgendwie
merkwürdig. So, als ob sie was zu verheimlichen hätten. Aber darüber würde ich
mir jetzt keine Gedanken machen.
Ich schmiss mich auf mein Bett und
schnappte mir die Fernbedienung. Ich zappte durchs Programm, fand aber nicht wirklich
etwas. Ich schaute sowieso schon sehr selten Fernsehen und wenn ich ihn dann
mal anschaltete, kam einfach nichts interessantes. Ich entschied mich
schließlich für eine Comedy-Show. Vielleicht war es ja ganz witzig. Dabei
löffelte ich meinen Joghurt. Plötzlich vibrierte mein Handy. Ich zog es aus
meiner Hosentasche und schaute ungläubig darauf. Sonst bekam ich doch auch
keine Nachrichten. Es war eine Nachricht von einer mir unbekannten Nummer. Wer
das wohl war? Misstrauisch öffnete ich die Nachricht und fiel fast aus allen
Wolken.
Hallo Laila! Elias hier. Würde mich
gerne morgen mal mit dir treffen.
Liebe Grüße, Elias
War das ein schlechter Scherz? Wie
kam er überhaupt an meine Nummer? Hatte Christin vorhin etwa...?
Schnell tippte ich mich durch meine
Kontakte und rief sie an. Nach mehrfachem Klingeln ging sie dann auch endlich
dran.
¨Christin! Kann es sein, dass du
Elias vorhin meine Handynummer gegeben hast?¨ rief ich ihr schon ungeduldig
entgegen.
¨Mensch jetzt komm mal runter! Und
jetzt noch mal ganz langsam. Hat er dir etwa eine Nachricht geschrieben?¨
fragte sie selbst auf einmal ganz aufgeregt.
¨Ja er hat mich gefragt, ob ich mich
morgen mit ihm treffen will! Oh Gott! Wie konntest du nur? Ich werde mich doch
nur blamieren. Ich werde ihm wohl besser absagen und......¨ Doch ich kam gar
nicht dazu meinen Satz zu beenden. Christin quatschte einfach dazwischen.
¨Jetzt höre endlich auf mit deinen
Minderwertigkeitskomplexen. Er hat dir ja immerhin schon geschrieben. Das heißt
zumindest, dass er nicht ganz abgeneigt ist und dich gerne kennenlernen würde.
Also antworte ihm schnell und verabrede dich mit ihm. Diese Chance bekommst du
nur einmal! Sag mir dann morgen Bescheid, wann ihr euch trefft. So! Ich muss
jetzt schlafen. Schlaf gut Süße!¨ verabschiedete sie sich ziemlich eilig.
¨Ja mach ich. Schlaf gut!¨ sagte ich
noch schnell und legte sofort auf. Ich wollte Elias noch schnell antworten. Doch das erwies sich schwieriger als
gedacht. Was sollte ich
ihm bloß antworten? Nach einer halben
Stunde war ich immer noch nicht fertig. Das war doch echt traurig. Ich bekam es
ja nicht mal hin ihm eine Nachricht zu schreiben. Wie sollte ich mich dann
morgen mit ihm unterhalten?
Schließlich hatte ich dann doch einen
Text zusammen geschustert.
Hallo Elias! Ich würde mich sehr
gerne mit dir treffen. Sag mir wann und wo.
LG Laila
Nicht wirklich zufrieden ging ich ins
Badezimmer und machte mich bettfertig. Ich ging wieder in mein Zimmer und legte
mich in mein Bett. Die Comedy-Show war schon fast zu Ende. Toll! Jetzt hatte
ich wirklich gar nichts davon mitbekommen. Ich schaltete den Fernseher aus und
las noch ein bisschen in einem Liebesroman. Warum ging das in den Büchern immer
so einfach? Die beiden sehen sich zum ersten Mal und verlieben sich sofort
ineinander. Wer es glaubt! Das passiert auch wirklich nur in Büchern.
Meine pessimistischen Gedanken wurden
mal wieder durch das Vibrieren meines Handys unterbrochen. Oh Gott! Das musste
Elias sein! Ich schaute schnell auf mein Handy und öffnete tatsächlich eine
Nachricht von ihm.
Hättest du vllt Lust auf ein Eis? Ich
würde dich gegen halb 3 von der Arbeit abholen
;)
Fassungslos schaute ich auf das
Display. Das konnte doch nur ein Scherz sein! Wie kam er auf einmal dazu? Ich
sagte ihm schnell zu und machte mir weiterhin Gedanken. Irgendwann schlief ich
dann ein.
Total aufgeregt wachte ich am
nächsten Morgen auf. Hatte ich nur geträumt?
Schnell schnappte ich mir mein Handy
und tippte mich zu den Nachrichten durch.
Tatsache! Elias hatte wirklich mir
geschrieben! Mir! Das war kaum zu glauben. Wie sollte ich den Tag nur
überstehen, ohne vor Aufregung zu platzen?
Viel zu schnell sprang ich aus meinem
Bett und musste erstmal kurz stehen bleiben. Mein Kreislauf war anscheinend
noch nicht so wach wie ich. Den Schwindel ignorierend ging ich ins Bad und
versuchte das Beste aus mir zu machen. Aber gerade heute wollten meine Haare
mal wieder nicht so wie ich es mir vorstellte. Ich hatte sehr lange braune
Haare, die eigentlich sehr schön aussehen konnten. Doch gerade heute ließen sie
mich im Stich. Sie hingen einfach nur platt herunter. Doch ich musste bald zur
Arbeit und hatte jetzt keine Zeit mehr sie mir zu waschen. Also machte ich mir
nur einen Zopf und ärgerte mich im Stillen über meine verräterischen Haare.
Schnell zog ich mich an und flitzte
in die Küche. Dort durchwühlte ich erstmal den Kühlschrank nach einem kleinen
Snack. Doch fündig wurde ich nicht wirklich. Also musste ich ohne Frühstück los. Vielleicht hatte der Bäcker ja
etwas Leckeres.
¨Was ist denn mit dir los?¨ Ich fuhr
zusammen und drehte mich vom Kühlschrank weg.
Mario stand hinter mir und
beobachtete mich grinsend.
¨Mensch, hast du mich erschreckt! Was
soll das? Warum bist du überhaupt noch hier?¨ pampte ich ihn an.
¨Jetzt bleib mal locker. Ich wollte dich
doch nicht erschrecken. Ich habe heute zur Ausnahme mal frei! Und das werde ich auch
genießen. Ich werde mich gleich wieder in mein Zimmer verziehen. Und warum bist
du heute so hibbelig? Ist ja kaum auszuhalten.¨ zog er mich auf.
¨Ach mit mir ist alles ok.¨
antwortete ich und flüchtete schnell aus der Küche. Auf eine Befragung hatte
ich jetzt wirklich keine Lust. Eilig verließ ich das Haus und machte mich auf
den Weg ins Büro.
Kurz vor zwei schaltete ich meinen Computer
aus. Ich wollte noch schnell Christin anrufen, bevor Elias kam. Ich nahm mein
Handy und wählte ihre Nummer. Nach nur einem Klingeln ging sie dann auch sofort
dran. Anscheinend hatte sie schon auf meinen Anruf gelauert.
¨Hey! Na! Und, wie schaut es nun aus
mit Elias?¨ plapperte sie sofort drauf los.
¨Hallo! Du wirst es nicht glauben! Er
holt mich gleich ab und will mit mir Eis essen gehen. Ich bin total aufgeregt!¨
ratterte ich herunter. Hatte ich schon erwähnt, dass ich vor Aufregung fast
platzte?
¨Na, das ist doch super! Du musst
mich heute Abend sofort anrufen und mir alles erzählen!¨ forderte sie.
¨Aber na klar! Ich werde dich dann
sofort anrufen. Bis später!¨, schnell legte ich auf.
Ich ging noch schnell auf die
Toilette um mich wenigstens noch etwas frisch zu machen.
Meine Haare wollten nur leider immer
noch nicht so richtig.
Seit einer Stunde wartete ich nun
schon auf ihn. Ob ihm etwas dazwischen gekommen war? Oder hatte er es sich
jetzt doch anders überlegt? Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr kam
ich zu dem Schluss, dass er mich anscheinend verarscht hatte. Er saß jetzt
bestimmt zu Hause und lachte sich schlapp über mich. Wie konnte ich nur so dumm
sein? Als ob er wirklich Interesse an mir hatte.
Aber vielleicht war ihm wirklich
etwas dazwischen gekommen. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich als Letztes. Aber sollte ich mir jetzt wirklich die
Blöße geben und ihn anrufen?
Ich entschied mich dagegen und ging
traurig und gefrustet nach Hause.
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